Filmriss / Run 2006
Billboard, 400 posters (504 cm x 238 cm), Vienna

Filmriss/RUN(Filmtear/RUN) is the construction of a meta-communication in the field of mass-media: it´s material are commercial posters (504 cm by 238 cm) that are all treated uniformly: almost 95 percent of each poster now involved consists of nothing more than a stubbornly repeated vertical stripe that is derivated from its original. the majority of the commercial image is deleted by this intervention. the replacement of the narrative picture by a new construction reveals a fundamental strategy of advertizing: redundancy, that shows its evidency in repetition. Even when the ikonography of this outdoor-media-sujets is substantially impaired it represents its original and thereby prooves that 95 percent of the large poster size are part of what we call "Plakat-Kultur". this may give insight in the (mostly not exhausted) communication potential of this media.
another aspect of the intervention is the fact, that the viewer is always in motion. the run of the stripe stops the narration and suspends the message. this could be a description of the perception condition of outdoor communication
and it visualizes the acceleration (and emtying) of messages in mass media.

400 Großplakate, die eine seltsame Bildstörung zeigen, sind im August auf den Plakatflächen Wiens zu sehen. Bei genauerer Betrachtung ist festzustellen, dass diese eigenartigen Bildkörper nur aus einem vertikalen Streifen bestehen, der durch sture Wiederholung 95 Prozent der Fläche ausfüllt. Die unterschiedlichen Werbeplakate dieser Intervention wurden dabei an einer vorher definierten Stelle einfach abgeschnitten, und ein schmaler vertikaler Streifen so oft wiederholt, bis das Eliminierte wieder aufgefüllt ist. Dabei werden sämtliche Informationen, die sonst auf dem Plakat vorhanden waren, verdrängt. Anstelle des erzählerischen oder illustrativen Kontextes des Originals tritt nun das aufdringliche Moment der Repetition, das ein Detail des Plakates bildmächtig in den Vordergrund stellt, und daraus eine stereoide Uniform schneidet. Diese Intervention an den Produkten des Werbealltages, die das Gewohnte auslöschen und zugleich neu konstruieren, ist ganz einem fundamentalen Funktionsprinzip der Werbung nachempfunden und deckt dieses dadurch auf: Reduktion und Wiederholung sind zwei Wesenszüge angewandter Werbung, - sozusagen deren Mantra, das durch die iterative Ausbreitung eines Bild- und informationsbestandteils hier verdeutlicht wird. Wie bei einem sich anbahnenden Filmriß scheint die Botschaft dabei in einen Stau zu geraten - in ein semantisches Zwischenreich, wo sowohl Entleerung und Aufladung des Dargestellten möglich sind. Das geklonte Fragment fügt bildhaft nichts Neues hinzu, aber die Geste der beharrlichen Repetition offenbart schlicht die Basisformel medialer Vermittlung: Redundanz!



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